In der Serie Unter uns musste Micki, gespielt von Joy Lee Juana Abiola (19) erfahren, dass sie HIV positiv ist. Bei einem One Night Stand hatte sie sich angesteckt und muss nun mit diesem Virus leben. In Wirklichkeit ist Joy natürlich nicht erkrankt, hat sich aber intensiv auf die neue Lage ihrer Serienfigur vorbereitet und berichtet nun darüber, wie es ihr mit der neuen Situation geht.
Allein die Nachricht, dass sich das Leben von Micki durch eine HIV-Infizierung drastisch verändern wird, schockte Joy, wie sie gegenüber RTL sagt: „Ich war total schockiert, ich dachte zuerst, oh mein Gott, muss ich jetzt weg, muss ich jetzt raus? Aber da habe ich dann halt auch gemerkt, dass das eigentlich auch in den Köpfen von uns noch so ist mit dem HIV-Virus. Man denkt halt sofort an Tod.“ Die Schauspielerin fing also erst einmal an, sich zu informieren: „Ich habe mich über die Krankheit generell informiert, halt über den Unterschied HIV und Aids. Dann bin ich zur Beratungsstelle Köln gegangen, der Aids Hilfe Köln. Hab mich auch mit Betroffenen unterhalten können, die haben mir schon sehr geholfen, weil ich auch Angst hatte das zu spielen, weil ich ja selbst nicht betroffen bin.“
Nach den Unterhaltungen war sie aber nicht mehr so verunsichert und konnte sich besser in ihre Rolle hineinversetzen. Schade findet sie besonders, dass Micki nun ihre Unbeschwertheit verliert und fortan ein wenig ernster ist. Aber nicht nur für ihre Rolle hat es ihr genützt, auch persönlich hat sie viel gelernt: „Mir ist halt aufgefallen, wie wenig ich eigentlich wusste. Es bringt wirklich, sich richtig damit auseinanderzusetzen. Man ist immer überrascht, wie wenig man eigentlich weiß.“
Micki ist mit ihrer Infizierung zumindest ihrem Freund gegenüber recht offen umgegangen. Hat ihm direkt gesagt, was los ist. Würde Joy das privat auch so machen? „Ich glaube, ich kann es auf jeden Fall nachvollziehen, dass Micki es Tobias gesagt hat. An Mickis Stelle hätte ich das in der Situation, in der sie war, ihm das auch direkt erzählt.“ Ihren Serien-Eltern hatte sie bislang allerdings noch nichts davon erzählt. Joy kann das allerdings gar nicht verstehen: „Bei mir ist das Gott sei Dank so, dass ich ein sehr gutes Verhältnis zu meiner Familie habe, gerade zu meiner Mama und der würde ich das, glaube ich, sofort erzählen.“ Obwohl sie auch verstehen kann, dass man Skrupel hat darüber zu sprechen, schließlich geht es dabei auch immer irgendwie um Sex, wie sie sagt, und da ist die Scham-Grenze schon hoch.
Bildquelle: RTL / Anja Glitsch